Pralinenliebe (German Edition) by Wünsche Ella

Pralinenliebe (German Edition) by Wünsche Ella

Autor:Wünsche, Ella [Wünsche, Ella]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2015-01-20T16:00:00+00:00


Am Abend war Moritz zum Glück bei seinem Tanzworkshop. Sie würde das ganze Haus für sich haben, wenn Frank gegen neunzehn Uhr kam. Kathie wollte dafür noch weitere Musik-CDs bereithalten. Ihre Mutter hatte ein CD-Regal im Elternschlafzimmer gehabt. Kathie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Vater das weggeräumt hatte. Vorsichtig öffnete sie die Schlafzimmertür. Sie hatte den Raum seit Monaten nicht gesehen. Alles sah noch aus wie immer. Wie früher, als Mama noch da gewesen war. Das Ehebett ihrer Eltern, der Sekretär, eine kleine Kommode mit einem CD-Player ... Ihr Vater hatte nichts verändert. Sie ging zu dem CD-Regal, dabei fiel ihr Blick auf den Sekretär. Was war das? Da lag ein nagelneues Laptop. Was machte ein Laptop bei ihren Eltern? Ihrer Mutter hatte es bestimmt nicht gehört – und ihr Vater hatte doch nie einen Computer benutzt. Kathie war verwundert. Und neugierig. Wenn sie es anstellte, würde sie wissen, wem es gehörte.

Gerade als sie es aufklappte und auf Power drücken wollte, klingelte es an der Tür. Sie stellte das Laptop zur Seite und lief zur Tür. Frank.

»Hallo«, begrüßte er sie mit seinem typischen Strahlelächeln. »Na, wie war dein Tag?«

»Ach ja, voller Überraschungen«, erwiderte Kathie und verkniff sich ein Lächeln.

»Was denn für welche?«

Sollte sie ihm jetzt erzählen, dass Sylvie schwanger war und Papa ein Laptop hatte? Nein, das war zu langweilig und außerdem privat.

»Ach, nicht so spannend, nur die Bäckerei betreffend.«

Er nickte.

»Bei mir war es auch aufregend. Meine Sekretärin hat gekündigt und Steffi will, dass ich noch ein bisschen mehr Sport vor unserer Hochzeit treibe.«

»Also beim Sport kann ich dir nicht helfen.«

Frank lächelte.

»Das weiß ich«, sagte er.

»Wieso weißt du das?«, fragte Kathie.

»Du hast mal erwähnt, dass du keinen Sport magst.«

»Hab ich das?«

»Woher soll ich es denn sonst wissen?«

»Vielleicht hast du das einfach gedacht, weil ich dick bin.«

»Quatsch Kathie, so dick bist du nicht. Außerdem mag ich auch keinen Sport.«

»Nur zu deiner Information. Ich mag Sport und gehe sogar ins Sportstudio«, antwortete sie ernst.

Er schaute sie mit großen Augen an und sagte dann: »Oh, das hast du falsch verstanden. Ich meinte nur, dass du eine schöne weibliche Figur hast. Und Sport mag ich selbst nicht und da wir uns in so vielen Dingen ähnlich sind ...«

Vielleicht hatte sie überreagiert. Jetzt war sie eine dieser Frauen, die mit ihrer Figur unzufrieden waren und die jeden Satz auf die Goldwaage legten. Das wollte sie auf keinen Fall.

»Ist schon okay. Ich bin in dieser Beziehung vielleicht etwas überempfindlich«, erwiderte sie leise.

»Dann vergessen wir das. Lass uns anfangen.«

Sie gingen in die Backstube. Diesmal konnte sie bei Franks Tanztechnik sofort Fortschritte erkennen.

»Hast du heimlich zu Hause geübt?«

»Ein bisschen vor dem Spiegel«, antwortete er und blickte auf den Boden.

»Nicht auf die Füße schauen, Frank.«

»Oh, klar«, er hob die Augen und sah sie an.

Er hatte wirklich schöne Augen. Dass er gut aussah, war ihr natürlich gleich aufgefallen, auch wenn ihr bei der ersten Begegnung sein Auftreten nicht gefallen hatte. Alles an ihm war so ordentlich. Jetzt war er lockerer und irgendwie menschlicher. Je mehr sie ihn anschaute, desto mehr vergaß sie, dass sie Frank doch eigentlich auf Distanz halten wollte.



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